Frage Haus der Sprachmittlung

Welche Herausforderungen sehen Sie?

Antwort

Baden-Württemberg

Finanzierung, Qualitätssicherung, rechtliche Rahmenbedingungen (v.a. im Gesundheitsbereich), Terminfindung, Implementierung von Tools, Datenschutz

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Berlin

Die Herausforderung besteht darin, die Sprachmittlungsstrukturen langfristig und einheitlich zu etablieren. Fehlende institutionelle Förderung bzw. langfristige Finanzierung erschweren die Etablierung bestehender Strukturen bzw. die Einführung neuer Angebote. Die einzelnen Verwaltungseinheiten der Haupt- und Bezirksverwaltung arbeiten dadurch in ihrem Arbeitsalltag mit unterschiedlichen Ansätzen im Bereich Sprachmittlung und Dolmetschen. Zur Verfügung stehende Angebote und Kontingente werden nur punktuell genutzt und abgerufen. 

Im Gesundheitsbereich kann der hohe Bedarf an qualifizierter Sprachmittlung nicht über die zur Verfügung stehenden Ressourcen gedeckt werden. Eine gesetzliche Regelung (z.B. über das SGB V) wäre notwendig, um qualifizierte Sprachmittlung bedarfsgerecht und flächendeckend anbieten zu können.

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Brandenburg

Technische Herausforderungen bei nutzenden Einrichtungen, datenschutzrechtliche Themen, es braucht langen Atem beim Etablieren digitaler Lösungsansätze

Antwort

Bremen

Fehlende Verankerung von Sprachmittlung in den Regelstrukturen, dadurch werden punktuelle Projektlösungen ohne einheitliche Standards gefunden, die für die Nutzenden schwer zu durchschauen sind und den hohen vorhandenen Bedarf nur punktuell decken können.

Antwort

Hamburg

Herausforderungen treten zurzeit am häufigsten im Gesundheitsbereich auf. Ein großes Problem stellen die überlasteten Praxen dar, da Sprachmittler:innen zusammen mit den Patient:innen, die sie begleiten, oft stundenlang in den Wartezimmern warten müssen. Einerseits erhöht das verständlicherweise die Kompensationen für die ehrenamtlichen Sprachmittler:innen, was die Wirtschaftlichkeit der Projekte verschlechtert. Zum anderen können diese zeitlichen Belastungen nicht von den ehrenamtlichen Personen auf Dauer gestemmt werde, was die Versorgung mit Sprachmittlung grundsätzlich gefährdet.

Zudem stoßen die Sprachmittler:innen im Gesundheitsbereich oft an ihre Grenzen, wenn es um signifikante Eingriffe bei den Patientinnen geht. Es gibt einen Rahmenvertrag zur Sprachmittlung per Video und Telefon. Dieser ist aber m.E. zu umständlich gestaltet, um wirklich eine große Wirkung entfalten zu können. Formate wie etwas in Brandenburg würden hier eine Verbesserung darstellen

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Hessen

Die Arbeit mit Ehrenamtlichen kommt gerade in herausfordernden Beratungssituationen, etwa im Gesundheitsbereich an ihre Grenzen. Zudem besteht Fluktuation, da sich die Lebenssituationen und -umstände der Ehrenamtlichen ändern. Dies erfordert regelmäßige Akquise und Nachschulung.

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Mecklenburg-Vorpommern

Über allen praktischen Herausforderungen steht die auskömmliche Bereitstellung der öffentlichen Mittel für die Förderung der Strukturen und die ggf. notwendigen Anpassungen bei etwaigen Kürzungen. Dabei sind auch möglichen Anpassungen und Weiterentwicklungen mit Blick auf die Digitalisierung mitzudenken. Die Vorteile einer persönlichen Sprachmittlung sind bekannt. Demgegenüber steht im Flächenland M-V häufig der Fahraufwand der Sprachmittlerinnen zu den Einsätzen. Die Träger sehen teilweise einen Sensibilisierungsbedarf für die Sprachmittlung, da oft auch eine zu hohe Erwartungshaltung an den Sprachmittelnden besteht in den jeweiligen Einrichtungen. Zudem sind die Träger mit einer hohen Fluktuation der Honorarkräfte konfrontiert und müssen sich mit rechtlichen Fragen bezüglich der Honorartätigkeit und Scheinselbständigkeit auseinandersetzen.

Antwort

Nordrhein-Westfalen

Der weiter steigende Bedarf an Sprachmittlung wird in allen Lebensbereichen und Politikfeldern spürbarer werden. Auch die Akquise von Sprecher:innen unterschiedlicher Sprachen gestaltet sich oft schwierig und dürfte auch in Zukunft nicht einfacher werden. Zudem besteht jetzt schon ein großer Bedarf an rechtssicherer Sprachmittlung in allen Lebensbereichen, vor allem beim Thema Gesundheit. Eine weitere Mittelkürzung im Integrationsetat könnte auch den Fortbestand der kommunalen Laiensprachmittlung gefährden, weil erfolgreich funktionierende, lange aufgebaute ehrenamtliche Strukturen zusammenbrechen könnten. Dies gilt es unbedingt abzuwenden.

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Rheinland-Pfalz

Die Finanzierung der Sprachmittlung muss nachhaltig abgesichert werden, indem die Auftraggeber, also Kommunen und freie Träger Sprachmittlung immer mitdenken und hierfür ausreichende Finanzmittel bereitstellen. Dies gilt insbesondere für das Gesundheitswesen, für das die Sprachmittlung gesetzlich abgesichert werden sollte.

Antwort

Sachsen-Anhalt

  • Keine flächendeckende Verfügbarkeit qualifizierter Sprachmittler/innen

  • Kein ganzheitlicher Ansatz, welcher den Bedarfen unterschiedlicher Zielgruppen gerecht werden kann

  • Keine gesicherte Finanzierung für ein langfristig tragfähiges Sprachmittlungsmodell

Antwort

Schleswig-Holstein

Die Praxis zeigt teilweise, dass der Bedarf an Sprachmittlung vor Ort sehr hoch ist und nicht immer bedient wird.

Antwort

Thüringen

  • Die finanzielle Sicherung der landesseitigen Maßnahmen und deren Verstetigung.

  • Implementierung der Sprachmittlung und des Landesprogramms Dolmetschens im medizinischen Bereich (ausgenommen der Kliniken).

  • Abdeckung der besonderen Bedarfe der Sprachmittlung im städtischen und insbesondere im ländlichen Raum für den psychosozialen Bereich.