Sprachmittler*innen

Angebote des Hauses der Sprachmittlung

Das Haus der Sprachmittlung spricht in seiner Arbeit sowohl aktive Sprachmittler*innen als auch interessierte Personen, die über eine Tätigkeit in der Sprachmittlung nachdenken, an. Für die erste Gruppe organisieren wir Vernetzungs-, Austausch- und Informationsveranstaltungen und organisieren die Kommunikation zwischen den Sprachmittler*innen, Pools/Vermittlungsstellen, Politik und Gesellschaft und Auftraggeber*innen. Des Weiteren bieten wir Informationspakete rund um das Thema und entwickeln und evaluieren Konzepte der Sprachmittlungsqualifizierung. Wir sind gerne Ansprechpartner*innen für alle aktiven Sprachmittler*innen in Rheinland-Pfalz, sprechen Sie uns an.

 

Der Bedarf an qualifizierten Sprachmittler*innen in Rheinland-Pfalz ist sehr groß und wird es auch langfristig bleiben. Die Gesellschaft braucht engagierte Menschen, die mit ihren Fähigkeiten Integration und Teilhabe unterstützen möchten.

Wir unterstützen Menschen, die Sprachmittler*innen werden wollen, mit Orientierung und Informationen zu Themen wie Qualifizierung, Rollenprofil und Einsatzmöglichkeiten. An dieser Stelle finden Sie Informationen zur Erstorientierung:

Was ist Sprachmittlung (nicht)?

Als Sprachmittler*in übertragen sie auf der mündlichen Ebene gesprochenes Wort von einer Sprache in die andere und wieder zurück. Diese Tätigkeit nennt sich dolmetschen oder sprachmitteln. Dabei empfangen Sie eine Äußerung, speichern diese im Kopf und übertragen diese sinngemäß in die Zielsprache. Anschließend wiederholt sich dieser Prozess in die andere Richtung. Diese Prozesse geschehen nacheinander, nicht gleichzeitig. Eine schriftliche Übersetzung von Texten erfolgt in der Sprachmittlung nicht.

Warum braucht die Gesellschaft Sprachmittler*innen?

Deutschland ist ein Einwanderungsland und daher leben hier immer Menschen, die (noch) keine oder sehr geringe Deutschkenntnisse haben. Dieser Anteil von Menschen möchte und hat auch ein Recht darauf, an der Gesellschaft teilzuhaben, Leistungen in Anspruch zu nehmen, gehört zu werden und ihren Beitrag zum Zusammenleben zu leisten. Durch sprachliche Hindernisse und ohne die Unterstützung von Sprachmittler*innen und Fachpersonen, die diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen, können Menschen mit keinen oder geringen Sprachkenntnissen all dies nicht wahrnehmen. Sprachmittler*innen sorgen in erster Linie für Informationstransfer, aber durch ihre Arbeit auch dafür, dass Integration funktionieren kann.

Wie kann ich Sprachmittler*in werden?

Rheinland-Pfalz möchte die Sprachmittlung im sozialen Raum weiterentwickeln und professionalisieren. Dabei liegt der Fokus auch auf dem Bereich der Akquise und Qualifizierung von Sprachmittelnden. Um neue Kräfte gut auf diese Tätigkeit vorzubereiten, hat das Land das vom Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+) kofinanzierte Programm „Sprachmittlung im Alltag – eine Qualifizierung mit Zukunft“ aufgelegt. Es umfasst 180 Unterrichtseinheiten und fußt auf dem Trainingskonzept „Qualifizierung von Sprachmittler/-in (IHK)“ des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK). Die Palette der Kursinhalte ist breit gefächert und umfasst neben Dolmetschtechniken auch Institutionenwissen, die Reflexion der eigenen Rolle als Dolmetscher*in oder auch die Auseinandersetzung mit dem Thema Diskriminierung.  

Erfolgreiche Absolvent*innen erhalten neben einem qualifizierten Teilnahmenachweis auch das IHK – Zertifikat „Sprachmittler/in (IHK)“. 

Weitere Informationen können den aktuellen Rahmenbedingungen „Sprachmittlung im Alltag – eine Qualifizierung mit Zukunft“ entnommen werden, zu denen die folgende Seite führt: https://mffki.rlp.de/themen/sprachermittlung-in/qual. Dort sind auch die Curricula der beiden Qualifizierungsschwerpunkte des Programms eingestellt.

Die Zielgruppe dieser Qualifizierungsmaßnahme sind Personen über 18 Jahre mit sehr guten Sprachkompetenzen in Deutsch (möglichst GER-Niveau C1, mindestens aber B2) und einer weiteren Herkunftssprache, die in der Community der zugewanderten Menschen gängig ist. Es geht also weniger um Sprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch, sondern eher um Arabisch, Farsi oder Tigrinya etc.. 

Das Integrationsministerium hat seit 2022 bereits mehrere ESF+-Projekte „Sprachmittlung im Alltag - eine Qualifikation mit Zukunft“ in Mainz, Landau und Trier gefördert. Weitere Projekte in Rheinhessen, Landau, Mainz und Trier sind in Planung.

 

Das Haus der Sprachmittlung bietet außerdem eine Übersicht über alle Pools und Vermittlungsstellen im Land. Bei Fragen können Sie sich aber auch immer gerne an uns wenden.